Mythos, dritter Teil

III. Das erste Zeitalter

Die Jahrhunderte unter Kobolots Herrschaft, der trotz seiner enormen Gewitztheit nie die Machtfülle der Atomis besaß, waren geprägt durch viele Kriege, in denen die Götter sich dezimierten aber auch mehr Unabhängigkeit vom „Ersten unter Gleichen“ errangen. Fhaga wurde während dieser Zeit so stark in Mitleidenschaft gezogen, daß die Goeddar schließlich gewillt waren, den Vorschlägen des weisen Gottes Fünfauge zuzustimmen. Die Zitadelle des Himmels, Snaor, wurde erbaut – die neue Heimat der Goeddar.

Kobolot nahm, unter der Bedingung auf der Insel Ottelmar seine eigene Heimstatt errichten zu dürfen, seinen Hut, und der alte Dengini, Meister der Künste, wurde zum neuen König ernannt. In der Zwischenzeit tauchte ein Gott auf, dessen Ursprung niemand kannte und dessen Wege niemanden kümmerten, denn er interessierte sich kaum für Fhaga, vielmehr durchschwamm er, wie einst der große Fisch selbst, den Planeten des Ewigen Wassers. Sein Name war Schempinjerve.[1]

Nur noch selten begaben sich die Götter nun in ihre alte Heimat, und sie verwilderte zusehends. So kam es, daß der Hohe Rat den Beschluß faßte, eine Dienerrasse zu erschaffen, die als Gärtner Fhagas fungieren sollte. Die Kreation überließ man dem größten aller Künstler, Dengini, der sein Volk im kalten Osten Fhagas ansiedelte.[2]

Wir sprechen heute vom ersten Zeitalter, da das erste kulturschaffende Volk nach den Goeddar den Boden Fhagas betrat. So lange Dengini sich in Snaor als Herrscher behaupten konnte, dauerte dieses Zeitalter; nach seinem wenig überraschenden Tod begannen auch andere Götter damit, Fhaga mit ihren Kreaturen zu besiedeln.


[1] Die Tatsache, daß er heute und seit mehreren Zeitaltern unangefochten die Nr.1 der fhaganischen Gottheiten darstellt, spricht dafür, daß man ihn damals unterschätzte.

[2] Schaut man sich dieses, noch heute existierende Volk etwas genauer an, bekommt man jedoch den Eindruck, daß Dengini den Zenith seines künstlerischen Schaffens schon lange überschritten hatte. Genie und Wahnsinn liegen eben oft nah beieinander.

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